An vielen Stellschrauben drehen

Herz- und Gefäßerkrankungen muss ganzheitlich vorgebeugt werden

(djd/pt). Die Angst vor einem Herzinfarkt oder Schlaganfall ist bei Personen mit einem hohen Blutdruck nicht unbegründet. Prävention hat deshalb zu Recht einen hohen Stellenwert. Die Verteufelung einzelner Faktoren der Lebensführung ist im Hinblick auf Herzerkrankungen dennoch nicht dienlich. "Tatsächlich muss fast immer an vielen Stellschrauben gedreht werden, wenn eine aktive Prävention betrieben werden soll", betont Professor Dr. Karl-Ludwig Resch vom Deutschen Institut für Gesundheitsforschung in Bad Elster.

Hoher Blutdruck erhöht Herz-Kreislauf-Risiko

Nach Ansicht von Professor Resch ist es nicht gerechtfertigt, nur einen potenziellen Risikofaktor zu betrachten. Häufig geschehe dies aber in Bezug auf den Salzverzehr. Dieser würde oft zum Sündenbock für die Entwicklung einer Hypertonie gemacht. Tatsächlich gebe es aber gute, wissenschaftlich fundierte Untersuchungen, die eindeutig zeigen, dass ein hoher Blutdruck mit einer erhöhten Gefährdung für Herz-Kreislauf-Komplikationen verbunden ist. Jedoch sei ein solcher Zusammenhang für den in der Bevölkerung üblichen Salzverzehr nie dokumentiert worden. "Es fehlen bis zum heutigen Tag Studiendaten, die nachweisen, dass der durchschnittliche Salzverzehr in der gesunden Bevölkerung der Entwicklung eines Bluthochdrucks Vorschub leistet oder gar mit einem erhöhten Herz-Kreislauf-Risiko verbunden ist", betont Professor Resch. "Erst recht fehlen Belege dafür, dass durch eine Einschränkung des Salzverzehrs die Rate an Herz-Kreislauf-Komplikationen oder gar an Todesfällen gesenkt werden könnte, wie immer wieder zu lesen ist."

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Risikofaktoren-Konzept ist gefragt

Ein umfassendes Risikofaktoren-Konzept sollte sich nach Ansicht von Professor Resch deshalb primär auf die Faktoren konzentrieren, deren Bedeutung für die Entwicklung von Herzinfarkt und Schlaganfall außer Zweifel stehe. Dazu gehörten das Übergewicht und vor allem die stärkere Adipositas, eine allgemein ungesunde Ernährung mit hohem Verzehr tierischer Fette, das Rauchen, der Bluthochdruck, ein erhöhter Cholesterinspiegel und zu wenig körperliche Aktivität.

Quelle: deutsche journalisten dienste (djd),